Manchmal ist der Kampf für gute Arbeit am 1. Mai abstrakt und grundsätzlich, und manchmal geht‘s ganz konkret um alles. So ist es gerade in Duisburg, wo – wieder einmal – Tausende Menschen um ihre Jobs in der Stahlindustrie bangen. Deshalb waren wir gestern selbstverständlich dabei, als die Beschäftigten von thyssenkrupp Steel gegenüber dem Management von ThyssenKrupp eingefordert haben, auf Augenhöhe in die weiteren Planungen zur Entwicklung der Stahlsparte einbezogen zu werden. Dafür haben sie meine und unsere volle Solidarität.
Die „Montanmitbestimmung“ in der Stahlindustrie ist kein Relikt aus vergangenen Zeiten. Sie ist bis heute Garantin dafür, dass die Interessen der Belegschaft, vor allem aber ihr Wissen und ihr Commitment zum Unternehmen bei allen schwierigen Fragen berücksichtigt werden. Sozialpartnerschaft auf Augenhöhe ist ein Erfolgsmodell, auch für die Unternehmen selbst, die in Krisenzeiten immer auch auf den Druck bauen können, den protestierende Arbeitnehmer*innen gegenüber der Politik auf die Straße bringen. Deshalb finde ich es kurzsichtig und unklug, zu versuchen, die Beschäftigten so vor den Kopf zu stoßen, wie es das Essener thyssenkrupp-Management gerade tut.
Der Kampf für gute Arbeit ist am Ende immer konkret. Es geht um Würde, um Identität, um Zukunft. Heute ist ein guter Tag, dafür auf die Straße zu gehen und Solidarität zu zeigen. Heraus zum 1. Mai!