Wir hatten heute Besuch – konstruktiv und auf Augenhöhe.
Der Landwirtschaft geht es um Planungssicherheit, um guten Lohn für ihre gute Arbeit, um Perspektiven und um Wertschätzung. Der Agrardiesel ist dafür nicht nur, aber auch ein Symbol.
Und ja: Da ist in den letzten Wochen etwas schiefgelaufen. Schnelle Entscheidungen mit zwei Maßnahmen, die auch aus meiner Perspektive in Kombination zu drastisch waren. Gut, dass die Kfz-Besteuerung auf landwirtschaftliche Fahrzeuge zurückgenommen wurde.
Ich finde aber auch heute:
Es reicht nicht, nur auf den Agrardiesel zu schauen. Wenn der wieder käme, wäre nicht alles tutti. Seit Jahrzehnten sind die Menschen in der Landwirtschaft gezwungen, im System „Wachse oder Weiche“ zu arbeiten. Immer größer sollen die Höfe sein, nur mehr Tiere würden den Hof wirtschaftlicher machen. Da hat sich das System verrannt, wir müssen da umkehren und ohne Romantisierung eine neue Perspektive schaffen: Gute Preise für gute Lebensmittel und weniger Arbeitslast für die Menschen in der Landwirtschaft.
Dafür liegen Vorschläge auf dem Tisch: die der Borchert-Kommission. Da lohnt sich echt ein Blick rein, und die müssen jetzt in die Debatte, z.B. die Unterstützung für Landwirte bei der Transformation zur artgerechten Haltung. Endlich passiert hier nach 15 Jahren Stillstand unter Cem Özdemir etwas, und doch bleibt es aus finanziellen Zwängen hinter den Notwendigkeiten.
Ich will weiterhin mit der Landwirtschaft in Kontakt bleiben und auch weiter lernen. Dafür war das heute ein guter Auftakt, erst draußen und dann auf unsere Einladung mit Vertreterinnen und Vertretern drinnen. Für diesen guten Dialog vielen Dank.
