Offener Brief an die Deutsche Bahn

Sehr geehrter Herr Lübberink,
Sehr geehrte Damen und Herren,


mit großer Sorge haben wir die Medienberichte über die geplanten
Baumaßnahmen der Deutschen Bahn zwischen Köln und Koblenz zur
Kenntnis genommen.

Grundsätzlich begrüßen wir das Ziel der Sanierungsoffensive ausdrücklich.
Die Modernisierung der Infrastruktur ist dringend notwendig – und uns ist
bewusst, dass solche Maßnahmen auch für Fahrgäste spürbar sein werden.
Unsere Region hat in den vergangenen Jahren bereits mehrfach erhebliche
Einschränkungen durch Bauarbeiten getragen –auf der linksrheinischen als
auch auf der rechtsrheinischen Strecke sowie – durch die Beseitigung der
Flutschäden – auf der Eifelstrecke.

Aktuell ist die linksrheinische Verbindung durch die vorbereitende
Ertüchtigung für die rechtsrheinische Korridorsanierung im zweiten Halbjahr
2026 bereits massiv im Nahverkehr eingeschränkt. Weitere Belastungen
drohen durch Trassenkonflikte im Zuge der Umleitung von Fern- und
Güterzügen während der Sanierung zwischen Troisdorf und Wiesbaden.

Vor diesem Hintergrund erfüllt uns die Ankündigung einer weiteren, bis zu
zweijährigen Sperrung der Strecke ab 2028 wegen des Ersatzneubaus von
Brückenbauwerken in Köln mit großer Besorgnis. Für die Fahrgäste zwischen
Köln und Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis sowie dem Kreis Euskirchen würde dies
einen tiefgreifenden Einschnitt in ihre alltägliche Mobilität bedeuten.

Wir fordern Sie daher nachdrücklich auf, sämtliche Alternativen zu dieser
langen Sperrung erneut und ernsthaft zu prüfen. Insbesondere bitten wir
darum zu evaluieren, ob eine zeitliche Zusammenlegung der verschiedenen
Baumaßnahmen – beispielsweise der Korridorsanierung und der Sanierung
zwischen Köln-Süd und Köln Hbf – zu einer spürbaren Verkürzung der
Sperrzeit führen kann. Wir bitten auch sicherzustellen, dass alle
Fernverkehrszüge die über die rechte Rheinstrecke umgeleitet werden, auch
einen Halt in Bonn-Beuel haben.

Darüber hinaus regen wir an, auch vorbereitende Maßnahmen für die
sogenannte Westspange – soweit baulich bereits möglich – in diesem
Zeitfenster umzusetzen, um spätere weitere Sperrungen zu vermeiden.

Eine etwaige Vollsperrung zwischen Köln Hbf und Köln-Süd über einen
längeren Zeitraum bedeutet aus unserer Sicht, dass die Fahrplangestaltung
der betroffenen Linien, aber auch aller Züge im Fern- und Nahverkehr des
Knoten Köln, kritisch überprüft werden muss, um ein Basisangebot
durchgehender Züge von der linken Rheinstrecke und der Eifelstrecke zum
Kölner Hbf bzw. Köln Messe/Deutz zu erhalten.

Abschließend weisen wir darauf hin, dass eine möglichst durchgehende
Verbindung der geplanten S 13 gerade für die Fahrgäste zwischen Köln und
Bonn bzw. dem südlichen Rhein-Sieg-Kreis eine wichtige Alternativverbindung wäre, um den Wegfall von Verbindungen auf der linken Rheinstrecke teilweise zu kompensieren.

Wir setzen darauf, dass Sie gemeinsam mit den betroffenen Ländern, den
Aufgabenträgern des Nahverkehrs und der Region tragfähige Lösungen
erarbeiten, die den Sanierungsbedarf mit den Mobilitätsbedürfnissen der
Menschen in Einklang bringen. Dazu gehört es, die Zeiten mit massiven
Beeinträchtigungen so kurz wie möglich zu halten und gleichzeitig taugliche
Verkehrskonzepte für diese Zeit zu erarbeiten.


Mit freundlichen Grüßen

Alexandra Geese (MdEP)
Katrin Uhlig (MdB)
Julia Höller (Mdl)
Martin Metz (Mdl)
Tim Achtermeyer
(MdL)